Wandergruppe Markgräflerland Kleinkems 1977 e.V.

Die Entstehung der Wandergruppe

 

Seine Entstehungsgeschichte beginnt eigentlich schon am 31.05.1976.

Auslöser und Initiatoren waren einige wanderlustige Mitglieder des Sport Club Kleinkems um Hermann Fränkle und Edwin Rabus.

Sie besuchten damals schon die sogenannten Volkswanderungen der näheren und weiteren Umgebung. Bei diesen Wanderungen mussten vorgegebene Strecken abgewandert werden und nach erreichen des Ziels erhielt jeder Teilnehmer eine vom jeweiligen Veranstalter kreierte Urkunde oder Medaille.

Diese Art Wandern fand bei vielen der damaligen Teilnehmer großen Anklang, zumal die erworbenen Medaillen sich großer Beliebtheit erfreuten. Für die meisten Teilnehmer dürfte das Wandern selbst mit Sicherheit im Vordergrund gestanden haben, aber der Nachweis der Wanderung war natürlich ein schöner Nebeneffekt.

 

In diesen Tagen überlegten sich die Kleinkemser, ob nicht ein eigener Wanderverein gegründet werden könnte. Die damaligen Initiatoren entschieden sich dem IVV, dem "Internationalen Volkssportverband" beizutreten.

 

Am 12.02.1977 fand im Rathaussaal von Kleinkems die Gründungsversammlung statt. Mit 19 erschienen Personen war diese Versammlung doch recht schwach besucht und die Anwesenden wollten anfänglich den Termin neu ansetzen. Schlussendlich einigte man sich den Verein zu gründen.

Von den Erschienenen erklärten sich 17 Personen bereit, in den neu zu gründenden Verein einzutreten, was schlussendlich doch nur 13 taten.

 

Die Gründungsvorstandschaft setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

 

1.Vorsitzender Edwin Rabus

2.Vorsitzender Klaus Koch

1.Schriftführer Hermann Fränkle

2.Schriftführer Heinz Lehr

1. Kassierer Wolfgang Meier

2. Kassierer Christine Koch

Beisitzer Dieter Kreutz und weitere Personen

Kassenprüfer Else Schaub und Hans-Peter Hübsch

 

Die Anwesenheitsliste zur Gründungsversammlung vom 12.02.1977

 

Vier Wochen später, am 12.03.1977 fand dann eine Mitgliederversammlung statt. In dieser Sitzung wurden dann die Satzungen und alles weitere für die Zukunft des Vereins erstellt. In der Zeit seit der Gründungsversammlung war der neue Verein fleißig gewesen und hatte neue Mitglieder gewinnen können.

 

Anwesend waren 24 Mitglieder und 4 Nichtmitglieder.

 

 

Ein weiterer Punkt dieser Mitgliederversammlung war die am 23./24.07.1977 in Kleinkems stattfindende internationale Volkswanderung die dem neuen Verein vom Verband praktisch als "Pflichtveranstaltung" aufgedrückt wurde. Gerade einmal 9 Wochen alt, war das sicher keine leichte Aufgabe und ohne tatkräftige Unterstützung aller örtlichen Institutionen und Vereine eine schier unmögliches Vorhaben. Wie wir heute Wissen hat dieser Volkswandertag bei herrlichstem Wetter mit über 500 Teilnehmern hervorragend geklappt. Eine der größten teilnehmenden Gruppen kam aus Lahr. Es waren kanadische Militärangehörige mit ihren Familien vom damaligen Nato Flugplatz!

Die Teilnehmermedaille wurde von Ute Schöning entworfen und mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass dieser Entwurf eine sehr gelungene Arbeit darstellte.

Gezeigt wurde auf einer Kupferplakette die über dem Ort Kleinkems stehende Kirche, mit im Hintergrund am Hang stehenden Reben.

 

 

Bis heute dürfte dies eine der schönsten Medaillen gewesen sein, die zu einem Volkswandertag entworfen wurde.

 

 

Aber und das muß auch festgestellt werden, wurden da schon Stimmen laut, den IVV wieder zu verlassen. Auflagen und Forderungen seitens dieses Verbandes wurden als zu überzogen empfunden und die Zahl derer die eine normale Wanderung dem "Medaillenwandern" vorzogen, stieg stetig. Im Prinzip war der Verein überhaupt noch nicht Mitglied des Verbandes und schon wollte man wieder raus!! (Antrag auf Mitgliedschaft wurde am 15.06.1977 gestellt!!! Mitglied im Verband ab 01.01.1978!!!) Hier merkt schon jeder die zwei Interessengruppen.

Im Jahresbericht zur Generalversammlung 1978 schreibt der damalige Schriftführer Hermann Fränkle:

 

Die erfolgte Gründung einer Wandergruppe hat jedoch, so muß am Ende des 1. Vereinsjahres festgestellt werden, nicht die erwarteten Hoffnungen erfüllt. Sieht man von der ersten Volkswanderung ab, hat man von der Existenz einer Wandergruppe nicht viel gemerkt. Es ist sehr einfach einen Verein zu gründen, doch wie im Leben so ist es auch hier, das erste Jahr ist mitunter entscheidend für die Existenzmöglichkeit. Leider war dies bei uns nicht der Fall, sondern es blieb beim Sprichwort: "Der Wunsch war der Vater des Gedankens"!

 

Am 04.12.1977 trat dann der 1.Vorsitzende Edwin Rabus von seinem Amt zurück. Er begründete seinen Schritt mit dem Desinteresse der Mitglieder an den Wanderungen. Der Verein war urplötzlich auf Schlingerkurs geraten.

Aber wie so oft, kommt alles nicht so schlimm wie man denkt. Die Generalversammlung vom 12.02.1978 sollte die Wende bringen, auch wenn es bis dahin noch ein dornenreicher Weg sein sollte.

Der damaligen Diskussion konnte entnommen werden, dass durch die Vorschriften des IVV kein Mitglied bereit war, den Posten eines ersten Vorsitzenden zu übernehmen. Als Mitgliedsverein des IVV sollten bzw. mußten nur Mitgliedsvereine "bewandert" werden. Von den weiten Anreisen ganz zu schweigen, war dies für den Wanderverein schlicht und einfach nicht möglich. Im Bericht zur Generalversammlung steht wörtlich: " Von der Teilnahme von Massenveranstaltungen wird zukünftig abgesehen!!"

Der damalige 2.Vorsitzende Klaus Koch hatte die zündende Idee und schlug der Generalversammlung vor, um den Verein am Leben zu erhalten, die Aktivitäten auf andere Ebenen zu lenken. Wandern in der näheren und weiteren Umgebung sollte die Hauptbetätigung sein und bleiben. Geselliges sollte dazukommen und intensiviert werden. Nicht erwünscht waren weite Anfahrtswege, hohe Startgebühren, in vier Stunden 20 km runter rennen, Medaille in Empfang nehmen und stundenlanges heimfahren. Kurz gesagt, erwünscht war ein familiengerechter Verein bei dem Kind und Kegel mitmachen konnten. Um diesen Wünschen gerecht zu werden musste aus dem Verband ausgetreten werden, was auch eine Satzungsänderung nach sich zog. Kochs Vorschlag wurde entsprochen.

Jetzt ging eigentlich alles sehr schnell. Einstimmig wurde dem Verbandsaustritt zugestimmt (Austritt 27.02.1978) und mit Klaus Koch hatte der Verein auch plötzlich einen Kandidaten der sich zur Wahl des 1. Vorsitzenden stellte. Er wurde einstimmig in dieses Amt gewählt.

Die Vorstandschaft dieser damals ersten und wichtigsten Generalversammlung der Vereinsgeschichte wählte folgende Mitglieder in den Vorstand:

 

1. Vorsitzender: Klaus Koch

2. Vorsitzender: Xaver Wenk

1. Schriftführer: Ute Schöning

2. Schriftführer: Heinz Lehr

1. Kassierer: Brunhilde Klank

2. Kassierer: Ursula Kreutz

Beisitzer: Doris Fuchs und weitere Personen

Kassenprüfer: Robert Däschle und Wolfgang Meier

 

 

Die erste Wanderung des neu strukturierten Vereins führte am 30.04.1978 über das Gerspacher Hörnle zur Hohen Möhr.

Erstmals im Ausland weilte die Wandergruppe am 02.07.1978. Diese Wanderung führte in die Schweiz vom Adelboden zur Engstligenalp.

Wenn anfänglich noch mit sehr kleinen Gruppen gewandert wurde, so steigerte sich die Anzahl der Teilnehmer stetig.

Der Verein war flexibel geworden. Museumsbesuche, Grillfeste, Familienfeiern und Diaabende waren zum festem Bestandteil geworden, was sich vor allem durch einen Mitgliederzugang von auswärts niederschlug. Überhaupt trägt sich der Verein bis heute hauptsächlich durch Mitglieder die nicht aus Kleinkems kommen.

Mit den Jahren wurden auch anspruchsvollerer Touren für geübtere Wanderer durchgeführt und was auch wichtig ist, Eltern mit ihren Kindern können problemlos mitwandern.

Eine weitere Funktion hatte im Verein Einzug gehalten. Der Wanderführer!! Er erkundete vorab Weg und Strecke, damit er seine Schäflein sicher ans Ziel bringen konnte. Er war auch nach der Wanderung für den Tourenbericht zuständig, was sehr zur Erheiterung und Freude beiträgt.

Waren in den frühen Jahren in dieser Funktion hauptsächlich Klaus Koch und Xaver Wenk tätig, so hat sich das später erheblich geändert.

So werden unter anderem als Wanderführer folgende Personen genannt:

 

Elmar Kiefer, Manfred und Doris Fuchs, Reinhold Krafft, Grether Rainer, Wenk Xaver, Horst Zäh, Günter Nesseler, Karl Hoferer, Edgar Zimmermann, Bernhard Klink, Berger Johann, Strohmeier Hermann, Berger Kurt, Tomoschat Günter, Keller Wilfried, Hartmut Huber, Renate Huber, Franz Lagleder, Heinz Brunner, Erhard Thüring, Helmut Rettner

 

Der Verein ist erwachsen geworden, das zeigen auch die Aktivitäten welche wir hier nur in Kurzform und nur zum Teil wiedergeben.

 

1979

Über Aletschgletscher und Rhonetal. Erste 2-Tagestour in die Schweiz.

Ebenfalls wird der Sauserbummel zu einer festen Größe.

 

1980

Elsighorn 2347m, (Engstligental - Frutigental)

 

1981

Von Beatenberg aufs Niederhorn 1932m - Gemmelalphorn 2061m - Justistal,

Zur Rottalhütte 2755m südlich der Jungfrau am rechten Ufer des Rottalgletscher.

 

1982

Klaus Koch gibt theoretische- und praktische Kurse im Klettern "mit Seil und Hacke"!

 

1983

Eigerwanderung

 

1984

Hochtour auf der Weissmies 4023m (Saas Fee).

 

1985

Das erste Fischessen das im Verein zur Tradition wird.

 

1986

Doubs Wanderung, Grindelwald - Große Scheidegg

Kinderferienprogramme.

 

1987

Zum 10-jährigen Vereinsjubiläum fährt der Verein an den Vierwaldstättersee.

 

1988

Hochtour zum Balmahorn.

 

1989

Zwischen Schreckhorn und Eiger.

 

1990

Gemarkungswanderung Kleinkems, was großen Anklang findet.

 

1991

Auf der Frankfurter Grenze von 1870 71 auf den Grand Ventron.

 

1992

Durchs wilde Wehratal.

 

1993

Wanderung in der Petit Camarque/Elsass und im Taubergießen

 

1995

Wanderung in der Ortenau mit Wanderführer Horst Zäh

 

1996

Im Rahmen des Kinderferienprogramms Besuch des Bädermuseums in Bamlach.

 

1997

Zum 20-jährigen Vereinsjubiläum Schifffahrt auf dem Rhein. Maihock an Himmelfahrt vor dem Rathaus Kleinkems, der seitdem jedes Jahr stattfindet.

 

1998

Wutachschlucht und Lotenbachklamm, Flumserberge,

 

1999

Große Scheidegg - Faulhorn.

 

2000

Im Emmental, zweitägiges Wochenende im Hotzenwaldhaus

 

Die Wandergruppe Markgräflerland Kleinkems e.V. im Januar 2000

 

2001

Melchsee Frutt, Eiger Trail,

 

2002

Wanderungen in den Vogesen.

 

2003

Wanderung im Glarnerland, Vogellisiweg in Adelboden

 

2004

Wanderung am Gemmipass, Zwei-Seen-Wanderung in den Vogesen (Im Doller-Tal)

 

2005

2-tägige Wanderung im Wallis, Stadtwanderung in Straßburg

 

2006

Wanderwoche in Südtirol, Bleikigrat in der Schweiz

 

2007

Wanderung: in der Schweiz (Beckenried - Klewenalp) Zweitägige Jubiläumswanderung (Übernachtung Gasthaus Urnerstafel) Höhenwanderung auf Bergwegen von Engelberg/Brunni (Walenpfad - Benediktusweg) Wanderung am Doubs (Les Brenets - Lac de Moron - Roche de Moron - Les Brenets)

 

2008

Wanderwoche in Schrunz (Montafon)

 

2009

Im Allgäu 19. Juni - 21. Juni (Immenstadt / Stein)

 

2010

Im Simmental (Stockhorn)

Schluchtensteig: Todtmoos - Wehr

 

2011

Wanderwoche in der Pfalz / Dahnerland

 

2012

Wanderung zur Triftbrücke und Tritfgletscher

 

2013

Wanderwoche im Kleinwalsertal / Mittelberg

 

2014

Wanderwoche in Serfaus / Tirol

 

2015

COL de la Schlucht - Felsenweg / Vogesen

 

2016

Wanderwoche in Schruns / Montafon

 

2017

Zweribachwasserfälle und Plattensee / St. Peter und Lebküchlerweg / Todtmoos

 

2018

Die Wandergruppe Kleinkems zum 40jährigen Jubiläum

 

 

 

Wir sehen, dass der kleine, aber rührige Verein, sehr aktiv ist und in vielfältiger Weise seinen Mitgliedern Freizeit pur bietet.

Mit der Wandergruppe Markgräflerland Kleinkems, hat sich ein kleiner Verein nach anfänglich großen Schwierigkeiten in der Gemeinschaft etabliert und es ist zu hoffen, dass dem Verein einen weiterer Mitgliederzuwachs beschieden sein wird, vor allem aus Kleinkems, dem Sitz des Vereins!

 

Die Vorsitzenden der Wandergruppe seit 1977:

 

Edwin Rabus 12.02.1977 - 04.12.1977

Klaus Koch 17.02.1977 - 26.01.1991

Xaver Wenk 26.03.1994 - 07.02.1998

Elmar Kiefer 07.02.1998 - heute

 

 

 

Quellen:

Protokoll: Wandergruppe Markgräflerland Kleinkems

Beiträge lieferten: Günter Henn, Elmar Kiefer und Ute Schöning

Bild: Wandergruppe Markgräflerland Kleinkems, Günter Henn

Verfasser: Günter Henn